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29. November 2024

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Mundwiler Juwelen, News

So ticken wir: Andrea Casagrande

Lernen Sie unsere Mitarbeiter im Interview besser kennen

Unser engagiertes Team besteht aus ganz unterschiedlichen Menschen. Andrea Casagrande ist Uhrmacherin Rhabilleuse. An ihrem Job liebt sie die Vielfalt der Zeitmesser, mit denen sie arbeitet, und die Freude der Kunden, wenn sie ihre Uhr voll funktionsfähig zurückerhalten. In ihrer Freizeit beschäftigt sie sich mit Aquarellmalerei.

Wie lange sind Sie schon bei unserem Unternehmen tätig?

Seit zwei Jahren.

Was ist Ihre Position?

Ich bin Uhrmacherin Rhabilleuse.

Was beinhaltet Ihr Job?

ein Job ist sehr vielfältig – ich repariere und revidiere Klein- und ab und zu auch Grossuhren und bin für die Bestellung der Ersatzteile zuständig. Manchmal trifft man mich auch im Verkauf an, zum Beispiel bei der Abholung einer neuen Uhr oder einer Reparatur.

Was gefällt Ihnen besonders?

Allgemein das Arbeiten an einem Uhrwerk, die verschiedenen Werke, Marken und Kaliber – das macht die Arbeit sehr vielfältig. Bei meinem früheren Arbeitgeber habe ich oftmals nur Grossuhren repariert.

Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen?

Ich habe einen Test gemacht, der zeigt, welche Berufsgruppen für einen geeignet sind. Ich habe mich auf diesen Test verlassen, dann an der Uhrmacherschule einige Tage reingeschnuppert – und es hat mir auf Anhieb sehr gefallen. Mittlerweile bin ich seit über 12 Jahren in meinem erlernten Beruf tätig.

Welche Ausbildung und Qualifikationen haben Sie?

Ich habe die vierjährige Uhrmacherausbildung absolviert sowie diverse Weiterbildungen bei Omega und Rolex.

Was sind die grössten Herausforderungen in Ihrem Job?

Dass die Uhren laufen (lacht). Die Geduld nicht zu verlieren, auch wenn mal eine Uhr nicht läuft. Manchmal sucht man lange nach einem Fehler im Werk oder muss das Uhrwerk zwei Mal auseinandernehmen, um den Fehler zu finden. Das kann schon frustrierend sein – aber umso grösser ist dann die Freude, wenn ich die Uhr wieder zum Laufen bringe.

Können Sie uns von einem besonders denkwürdigen Projekt berichten?

Ich durfte eine Offiziersuhr revidieren. Die Uhr hatte verschiedene Komplikationen, was den Arbeitsvorgang erschwerte – es war ein sehr aufwendiges Werk mit einer Minuten-/Viertelstunden-Repetition. Diese zum Laufen zu bringen, war eine grosse Herausforderung, die mir jedoch viel Freude bereitet hat.

Was schätzen Sie besonders an unserem Unternehmen?

Das nahe Beisammensein (lacht), das familiäre Verhältnis im Team und allgemein in der Firma – und die Philosophie dahinter. Das macht das Arbeitsklima weitaus angenehmer als in Grosskonzernen.
Wenn Sie Freunden von Ihrem Beruf erzählen – was überrascht sie am meisten? Oftmals sind sie sehr verwundert und realisieren nicht, wie viel Mechanik in einer Uhr steckt. Die kleinen Teile im Werk benötigen viel Geduld und erfordern ein »feines« Arbeiten. Da höre ich meistens »Oh je, diese Geduld hätte ich nie«.

An welchen Tagen gehen Sie am zufriedensten aus dem Geschäft?

Wenn ich eine Uhr nach einer Reparatur, Revision oder Restaurierung fertiggestellt habe. Wenn alles erledigt ist und die Uhr einwandfrei läuft, verlasse ich das Atelier am zufriedensten.

Gibt es ein Erlebnis mit einem Kunden, das Ihnen in Erinnerung geblieben ist?

Es gibt kein explizites Ereignis, von dem ich berichten kann, denn für mich ist jeder Moment speziell. Die Freude in den Gesichtern der Kunden, wenn ihre Uhr wieder läuft, bereitet mir grosse Freude. Meist handelt es sich um Erinnerungstücke, und diese Emotionen zu sehen, ist grossartig – denn es sind die kleinen Momente, die im Leben zählen.

Wie bleiben Sie über die neuesten Trends in der Welt der Uhren und des Schmucks auf dem Laufenden?

Diverse Magazine wie zum Beispiel Gold’Or, Chrono und GMT finde ich hilfreich, natürlich ist auch Social Media nicht wegzudenken.

Gibt es eine bestimmte Kollektion bei Mundwiler, die Ihnen besonders am Herzen liegt?

Unsere Edelstein-/Farbstein-Kollektion. Meine Lieblingsfarbe ist Hellblau, und ich besitze ein tolles Set in dieser Farbe.

Welches Event ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Mir persönlich bedeutet unser Weihnachtsessen im Frisk Fisk sehr viel, denn als ich zum ersten Mal eingeladen wurde, hatte ich noch gar nicht angefangen, für Mundwiler Juwelen zu arbeiten. Die Einladung habe ich sehr geschätzt, und es war toll, das Team schon vorher und ausserhalb des Geschäftes kennenzulernen. Vor allem war meine Freude beim Start dann umso grösser – und die Aufregung nicht mehr so gross.

Was war Ihre erste zusammengebaute Uhr und welche Erinnerung haben Sie daran?

In der Ausbildung war meine erste Uhr eine Grossuhr, genauer gesagt eine Pendule von Le Castel. Hier bei uns war es eine Armbanduhr von Omega, eine sogenannte Co-Axial-Hemmung.

Achten Sie, seitdem Sie in der Branche sind, stärker darauf, was Leute an Schmuck und Uhren tragen (zum Beispiel bei Schauspielern in Filmen)?

Ja, sehr. Mein Partner ist auch gelernter Uhrmacher, und während wir einen Film schauen, witzeln wir immer – und schauen ganz aufmerksam auf die Handgelenke der Schauspieler und versuchen herauszufinden, welche Uhren sie tragen.

Welche aktuellen Trends im Bereich Uhren und Schmuck finden Sie besonders spannend?

Der Trend zu den farbenfrohen Tönen, sei es bei den Uhren oder bei den Schmuckstücken. Ich finde es interessant und mutig, da ich selbst sehr farbenfroh bin.

Gibt es „Klassiker“ an Uhren oder Schmuckstücken?

Für mich ist eine Rolex Datejust ein Klassiker, da gibt es für mich nichts Vergleichbares auf dem Markt. Im Schmuckbereich ein Set aus Farb- oder Edelsteinen, so wie ich es trage. Klassisch und zeitlos.

Was sehen Sie für die Zukunft – wie wird die Schmuck- und Uhrenbranche sich weiterentwickeln?

Ich denke, der Uhrmacher-Job wird noch lange nicht aussterben. Es braucht den Menschen, weil seine Ausübung viel Fingerspitzengefühl erfordert. Ich denke, die Maschinen sind noch lange nicht so weit, alles selbst zu machen. Es ist ein altehrwürdiger Job, und ich hoffe, dass man weiterhin noch viele Junge für diesen Beruf begeistern kann.

Was sind Ihre Hobbys und Interessen?

Ich bin ein sehr kreativer Mensch und versuche viel Neues zu lernen. Aktuell liebe ich das Aquarellmalen und das Häkeln. Ich verbringe auch mit meinem Partner viel Zeit, wir sind gerne in der Natur und ab und zu kommt er auch in den Genuss von meinem Gesang.

Haben Sie ein Talent, von dem nicht viele wissen?

Ich singe leidenschaftlich gerne, aber davon wissen die meisten nichts. Vielleicht gebe ich mal ein privates Konzert für das Team (lacht).

Gibt es etwas, das Sie unseren Lesern noch mitteilen möchten?

Ich freue mich immer, wenn Kunden uns im Atelier besuchen kommen. Viele wissen nicht, dass man auch bei uns reinschauen darf – und aus diesem Grund will ich unsere Gäste dazu ermutigen: Sie sind alle herzlich willkommen, und das ganze Atelier freut sich auf Sie!